Lange hielt die SpVgg Erkenschwick die Hoffnung auf den Aufstieg am Leben. Am vergangenen Sonntag besiegelte das 0:0 gegen Victoria Clarholz das Aus im Kampf der um die Regionalliga in der Oberliga Westfalen.
"Du musst an so einem drittletzten Spieltag mental, emotional und körperlich komplett am Limit sein", erzählte Trainer Magnus Niemöller. "Alle müssen in Topform sein. Der Trainer und die Spieler müssen alle in Topform sein. Das waren wir gestern nicht. Zumindest nicht so, wie es notwendig gewesen wäre. Nicht alle Spieler waren am Anschlag. Das ist aber überhaupt keine Kritik. Da kann ich auch keinem böse sein."
Beim Erkenschwick-Coach herrscht auch einen Tag nach dem Aufstiegs-Aus Gefühlschaos. "Es ist nicht in Worte zu fassen, wie lange wir um die oberen Plätze mitgespielt haben", überwog auf der einen Seite der Stolz. "Dem Verein, jedem einzelnen Spieler, den Fans und dem Trainerstab gebührt das größte Kompliment."
Andererseits sitzt der Schmerz des gestrigen Ergebnis noch tief. "Wir wollten nicht, dass es gestern vorbei ist." Durch das Remis ist Erkenschwick nun sieben Punkte hinter Türkspor Dortmund zurückgefallen. Bei zwei Spieltagen ein nicht mehr einholbarer Rückstand.
"Es hat sich gestern nicht gut angefühlt und es fühlt sich heute nicht besser an", erzählte der niedergeschlagene Trainer der SpVgg. So kurz nach der Partie "bin ich wahrscheinlich noch nicht ganz zurechnungsfähig, weil die Enttäuschung natürlich da ist."
Auf Trauer folgt Stolz
Zwar überwiegt im Moment die Trauer, doch Niemöller ist sich sicher, dass man in naher Zukunft mit Stolz auf diese Saison zurückblicken wird. "Wir sind ein bisschen traurig, enttäuscht eher nicht. Ich will mich gerade eigentlich über die Saison freuen und wir haben auch allen Grund uns über diese Leuchtturmsaison zu freuen. Aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür."
Er ist sich sicher: "Dieser Zeitpunkt wird kommen und ich werde diese Feierei auch zulassen und selbst in der ersten Reihe stehen, um diese Saison mit den Jungs zu feiern."
Saison noch nicht vorbei
Trotz der Tatsache, dass ein Aufstieg nun vom Tisch ist, wird "keiner aus der Verpflichtung entlassen, die Saison maximal zu Ende zu spielen. Es geht noch um Tabellenplätze."
Aktuell steht Erkenschwick auf dem vierten Tabellenrang. Der 1. FC Gievenbeck belegt sechs Punkte dahinter Rang fünf. Zudem fehlen nur drei Punkte auf den ASC 09 Dortmund.
An den letzten beiden Spieltagen muss die SpVgg noch auswärts gegen Eintracht Rheine und zuhause gegen Türkspor Dortmund ran. Für Niemöller ist klar: Man möchte auf Rang drei. Für den Cheftrainer ist es wichtig, dass seine Elf die Saison vollkommen konzentriert zu Ende bringt, vor allem da mit Türkspor am letzten Spieltag eine Mannschaft kommt, die weiterhin im Titelrennen vertreten ist.